2008, BERLIN CALLING , feature film, 35 mm, 105 min, Screenplay & direction.
SABOTAGE FILMS/ STOEHRFILM, MBB, NRW, BKM, WDR-ARTE, BETACINEMA & MOVIENET
Official Preselection German Film Awards 2008: Best Film, Best Editing (Anne Fabini), Best Screenplay (Hannes Stoehr), Best Music (Paul Kalkbrenner). FBW Wiesbaden, September 2009: Best DVD, ARTE FilmFestival 2010: ARTE Audience Award.
Film Festivals (selection): Locarno (Piazza Grande) 2008, Hamburg 2008;
Warsaw 2008; Leeds 2008; Gijón 2008; Angers 2009; Miami 2009; Austin-SXSW 2009; Istanbul IF 2009; Budapest 2009; Copenhagen 2009; Santiago de Chile 2009 et al
Distribution: D (Movienet), Spain (Karma), Italy (Ubu), Hungary (Best Hollyw.), Poland (Solopan), Argentina (Eclectique), Austria (Polyfilm) et al.
Kurzinhalt:
Der Berliner Elektro Komponist Martin (Paul Kalkbrenner), genannt DJ Ickarus, tourt mit seiner Managerin und Freundin Mathilde (Rita Lengyel) durch die Tanzclubs der Welt und sie stehen kurz vor ihrer größten Albumveröffentlichung. Als Ickarus jedoch nach einem Auftritt im Drogenrausch in eine Berliner Nervenklinik eingeliefert wird, kommen alle Pläne durcheinander – Eine Tragikomödie im Berlin von heute.
Log-Line:
Berlin electronic music composer Martin (Paul Kalkbrenner), known as DJ Ickarus, is touring with his manager and girlfriend Mathilde (Rita Lengyel) from club to club around the globe and is about to release their biggest album to date. However, all of his plans are thrown out of kilter after Ickarus is submitted to the emergency ward of a psychiatric clinic high on drugs after a gig- A tragicomedy in Berlin of today.
Berlin calling Film Page Deutsch:
http://www.berlincallingfilm.de/
Berlin calling Film Page English:
http://www.berlincallingfilm.de/en
Website:
www.berlincallingfilm.de
Kontakt Filmverleih:
http://www.av-visionen.de/vertrieb/kontakt/
Produktion:
Sabotage Films GmbH
stoehrfilm
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Community:
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Links:
IMDb
Locarno Piazza Grande 2008
Toronto 2008
Pressestimmen (DE)
Press (EN)
Double DVD – Edition or Blu Ray with English Subtitles
On iTunes
BERLIN CALLING- Theaterfassung mit Gunnar Dreßler:
http://www.dreamland-media.com/index.php?article_id=19
REVIEWS:
DJs und Dämonen
Von Anke Sterneborg-Süddeutsche Zeitung
Berliner Lebensgefühl und gescheiterte Existenzen: In “Berlin Calling” ist ein Techno DJ vom Absturz bedroht – und landet bei Corinna Harfouch in der Psychiatrie. Es ist einer der bekanntesten Mythen der Antike, und er wurde spontan schon immer mit der Künstlerexistenz zusammengebracht – die Geschichte des jungen Ikarus, der mit seinen wachsgeklebten Flügeln der Sonne zu nahe kam.
So ist auch ein Musiker auf den Schwingen des Erfolgs immer vom Absturz bedroht – und so gesehen ist es ein kokettes Spiel mit der Gefahr, wenn man als Musiker heute unter dem Künstlernamen DJ Ickarus antritt, mit einem Pseudonym, das ein selbstbewusstes Berliner Icke-Ego mit dem Mythos des griechischen Sagenhelden verschmilzt. Natürlich reagieren Künstler empfindsamer auf die Vibrationen der Welt, die sie reflektieren, und sind entsprechend anfälliger für die Fluchtversprechen von Drogen aller Art. Jede Starexistenz birgt die Möglichkeit einer Tragödie, und wenn die Amerikaner Clint Eastwood, Taylor Hackford und James Mangold das Leben von Charlie Parker, Ray Charles und Johnny Cash filmisch rekapitulieren, dann erzählen sie auch vom Hader mit den eigenen Dämonen, von Alkohol und Sex und Ekstase im rastlosen Touralltag und vom Absturz in die Drogenhölle. Die andere Version des Lebens In “Berlin Calling” entwirft Hannes Stöhr sozusagen ein deutsches Gegenmodell, doch statt einen mythischen Star nachzuinszenieren, erzählt er die fiktive Biographie eines Berliner Techno-DJs, die er allerdings seinen eigenen Erfahrungen in der Berliner Clubszene der Neunziger abgelauscht hat, als er selbst noch illegale Partys organisierte. Als Gewährsmann hat er sich den Berliner DJ Paul Kalkbrenner geholt, der ursprünglich nur für den authentischen Sound zuständig war, sich dann aber dazu überreden ließ, auch die Hauptrolle zu übernehmen. So spielt Kalkbrenner in “Berlin Calling” eine mögliche andere Version seines realen eigenen Lebens durch, und verströmt dabei eine Glaubwürdigkeit, die er sich nicht erst mühsam erspielen muss. Als einer jener Musiker, die offensichtlich einen besonderen Draht zum Schauspielen haben – nicht umsonst treten so viele Rapper in amerikanischen Thrillern auf – bringt er nicht nur ein besonderes Talent für nonverbale Kommunikation mit, sondern auch ein natürliches Gefühl für Rhythmus und Timing. Man ahnt, dass Hannes Stöhr bei diesen Exkursionen in den Alltag eines Musikers bisweilen auch an seiner eigenen Existenz als Filmemacher rührt, dass die Anspannung vor dem Dreh der vor einem Liveauftritt ganz ähnlich ist, dass der Erregungszustand vor der Fertigstellung eines Film durchaus mit dem vor dem Abschluss einer neuen CD zu vergleichen ist, und dass darüber hinaus auch das Komponieren eines Musikstücks verwandt ist mit dem Schreiben eines Drehbuchs.
Ein reiner Szenefilm hat uns nie interessiert”, sagt Stöhr, “unsere Vision war immer, einen Film über Kunst und Wahnsinn zu machen, über Rausch und Ekstase, über den täglichen Überlebenskampf, über Beziehungen, Freunde, Familie, Liebe, Hoffnung, Zukunft, und auch darüber, wie wichtig es ist, ein Ziel im Leben zu haben.” Trotzdem hat Stöhr sich um eine authentische Stimmung in der Berliner Elektrobeat Szene bemüht, dazu gehört beispielsweise auch, dass er reale Partys organisiert und abgefilmt hat, statt sie im Studio mit Statisten nachzustellen. Tragödie und Therapie Wie bereits in seinem Debütfilm “Berlin is in Germany” verbindet Stöhr auch hier ein dokumentarisch geschultes Gespür für Berliner Lebensgefühl mit dem Drama einer vom Scheitern bedrohten Existenz, mit einer Tragödie, der er immer wieder lichte, fast komische Momente verleiht. Unter dem terminlichen und moralischen Druck von Freunden, Produzenten, Plattenfirmen und Clubmanagern erliegt DJ Ickarus den Versuchungen von Sex and Drugs. Nach einem schlechten Trip landet er in der Psychiatrie, in der Corinna Harfouch ein wenig angestrengt als Therapeutin mit 68er- Vergangenheit agiert, und eine Weile lang lastet der Schatten der möglichen Tragödie über dem Film, bis er doch wieder vom unerbittlichen Drive des Elektrobeats mitgezogen wird. Und wenn Paul Kalkbrenner mit dunkler Sonnenbrille und tief über den kahlen Kopf gezogener Kapuze durch Berliner Clubs, Wohnungen, U-Bahnhöfe und Straßen stromert, dann nimmt man ihm die fragile Balance zwischen düsterer Getriebenheit und lässiger Pose mühelos ab.
START- FILM BERLIN CALLING
Berlin calling – Trailer Italy
https://www.youtube.com/embed/NvlnZPBvsz0
Berlin calling- English Interview Hannes
https://www.youtube.com/watch?v=uChPe7jOD9Y
Berlin calling-Making of with english Subtitles
https://www.facebook.com/hannesstoehrfilm/videos/10156450484751756/
Into the groove with DJ Ickarus
By Julio Nakamurakare- Buenos Aires Herald
Musical preferences are usually informed by the sounds of your infancy. This is not to say, of course, that if you were ten in the late 70s in Spain and Argentina, you’d still be listening to Los Parchís’ inane, flavourless songs which record companies assumed kids ought to take up to before marching on to more adult genres.
In such cases -that is, if you had the misfortune of growing up to the beat of repetitious pop with unbelievably moronic lyrics- you just have to outgrow that phase of your life and move towards any direction, music-wise.
In Germany, Paul Kalkbrenner was 12 when the Berlin Wall came down, and electronica was in the phase of experimentation and development.
That was the time that was. As a child, Paul Kalkbrenner was reared on the sort of music graded by age, as is often the case with literature. You read and listen to the kind of stuff you’re bracketed in according to age, regardless of your individual taste and learning stage.
Paul Kalkbrenner outgrew that phase soon and, in a nationformerly divided and now forcibly reunited, he spent his teen years listening to the music that would replace mid-70s disco and late-70s punk and derivatives. It was the nascent era of electronica.
In time, Paul Kalkbrenner, self-taught and following his instinct and inspiration, started to spin records and bringing them to a screeching halt before segueing the sounds with other tracks, or sampling a band’s music into an entirely new, impromptu creation. A day job as television editor got Kalkbrenner through the mid 90s, when he would spend sleepless nightsDJing at Berlin clubs.
It wasn’t long before Kalkbrenner became one of Germany’s — and the world’s — best known DJs… with a completely different spin. Instead of playing other people’s records, he decided to perform his own music, and thus embarked on a career as electronica composer and DJ.
The blend proved so successful that, when film writer-director Hannes Stöhr went into preproduction of a fiction movie about a DJ’s life in Berlin and the city’s nightlife, he summoned Kalkbrenner to compose the soundtrack.
Kalkbrenner complied. The music was ready long before Stöhr started shooting. The actor playing the DJ was still to be cast. Kalkbrenner knew the nightclub scene to perfection, was one of the most sought-after DJs, and his life, in many regards, was similar to the fictional DJ Stöhr had in mind. Kalkbrenner was offered the part and was cast as Martin Karow, a.k.a. DJ Ickarus.
As scripted by Stöhr, Berlin Calling is the picture of a man’s descent into hell, oblivious to the world as long as he can put on his noise-cancelling headphones and flip on records in an endless string, on endless nights at the turntables and synths, dazzled by the intermittent lights of glitter balls.
When filming of Berlin Calling finally wrapped up and the movie was released in 2008, Stöhr was lauded for his choice of film genre and the ingenious manner in which he shifted between different types narrative formats.
As in Greek mythology, Ickarus attempts to fly, but his feathers, attached to his body with wax, begin to melt when he gets too close to the sun.
However, Berlin Calling is no Sid & Nancy, the morbid 1986 biopic of Sex Pistols frontman Sid Vicious. Berlin Calling features a joyful,entrancing combination of comedy and drama, all set to swooning electronic music, courtesy of lead actor/musician Paul Kalkbrenner.
As Ickarus begins to tumble down through the hell of substance abuse, his fiancée Mathilde, who plannedt to go on tour with him, accompanying the release of his new album, decides to call the shots and has him committed for rehab.
This is where, in spite of the turmoil, Berlin Calling adopts an intelligent comedic tone. Going through rehab, Ickarus learns to slow down, chill out and discover a connection with the human world, a capacity he thought he no longer possessed.
Ickarus, as played by Kalkbrenner, is the real thing, so involved is he with the fictional DJ’s conundrums, and so immersed in the music he scored for the film before shooting began.
Berlin Calling perfectly illustrates the notion that prejudice is a big mistake when it comes to the appreciation of art. Berlin Calling, in spite of its specific target audience, is as pleasant and engaging as any good “dramedy,” perhaps even more so, because script, acting and direction are surprisingly attractive and cohesive, as is Kalkbrenner’s haunting soundtrack.
Away from the dance floors for too long, or never attracted to them? Think electronica is all about madly screeching sounds at full blast?Berlin Calling is the kind of cinematic piece that get us back into the groove.